Aggregated ratings.

Full true picture.

Meta-Rating Lebensversicherer 2025

Die Favoriten der Ratingagenturen

Wie schon in den Vorjahren hat Metzler Ratings auch 2025 sein „Rating der Ratings“ für deutsche Lebensversicherer erstellt. Dafür wurde auf öffentlich verfügbare Ratings zur Finanzstärke, Produkt- und Servicequalität von 27 Lebensversicherern zurückgegriffen. Diese wurden zu einem Gesamtrating verdichtet. Insgesamt schnitt die WWK in diesem Meta-Rating mit einer Gesamtnote von 1,26 wie schon in den Vorjahren am besten ab. Den zweiten Platz verteidigte erneut die Allianz mit einer Gesamtnote von 1,59 vor der LV 1871 (1,81). Dabei haben Generali Deutschland, Hannoversche und WWK in Sachen Finanzstärke mit jeweils 1,00 die besten Meta-Ratings. Bei der Produktqualität liegt hingegen die Continentale mit einer Note von 1,33 vorn. Bei der Servicequalität kamen hingegen sieben Anbieter jeweils mit Note 1 gemeinsam auf Platz 1, darunter mit WWK, Allianz und LV 1871 auch die Anbieter, die in der Gesamtwertung vorne liegen.

Mit Vergleichen ist das so eine Sache. Auch bei Lebensversicherern. Denn keiner ist wie der andere. Da gibt es Anbieter mit mehreren Millionen von Kunden und kleine Spezialanbieter mit gerade mal einigen hunderttausend Versicherten. Manche setzen in der Kapitalanlage verstärkt auf Aktien, andere auf Immobilien, Infrastruktur oder Private Equity. Ein paar haben die jahrelange Niedrigzinsphase inzwischen hinter sich gelassen, wieder andere schleppen seither riesige Stille Lasten in der Bilanz mit sich. Bei manchen lassen sich die Produkte problemlos den individuellen Kundenwünschen anpassen, bei anderen gibt es Konfektionsware von der Stange. Wieder andere setzen auf Service, Service und nochmals Service, während für die nächsten „Service“ fast ein Fremdwort ist.

Um in dieser Branche den (potenziellen) Kunden einen Überblick zu geben, haben sich Ratingagenturen darauf spezialisiert, die Gesellschaften und ihre Produkte zu bewerten. Doch auch das hilft Kunden nur bedingt. Denn da gibt es Produkt-, Finanzstärke- und Serviceratings sowie Ratings der Unternehmensqualität. Jede dieser Rating-Arten versucht, andere Aspekte der bewerteten Produkte oder Unternehmen objektiv zu messen und im Vergleich mit anderen Anbietern zu bewerten. 

Und selbst Ratings gleicher Art können je nach Ratingagentur ganz unterschiedlich ausfallen. Denn jede Ratingagentur bewertet nach eigenen Regeln und setzt andere Schwerpunkte. 

Wie sollen Verbraucher und Verbraucherinnen mit Hilfe dieser vielen verschiedenen Ratings den für sie besten Lebensversicherer finden? Eine Frage, die sich auch Dr. Marco Metzler, Gründer und Geschäftsführer von Metzler Ratings, immer wieder stellte. Seine Lösung: Ein Meta-Rating. 

Was ist nun das schon wieder? „Im Prinzip ist das die Zusammenfassung mehrerer Ratings“, erläutert Metzler. „Der Fachbegriff lautet aggregiertes Rating. Diese Aggregation ist ein nützliches Instrument, um mehrere Bewertungen eines Produkts oder einer Dienstleistung zu einer einzigen vergleichbaren Note zusammenzufassen.“ 

So etwas ähnliches gibt es für börsennotierte Aktiengesellschaften schon längst. Bloomberg, eine auf Finanznachrichten spezialisierte Agentur, veröffentlicht sogenannte Konsensschätzungen dazu, wie sich die Geschäfte und letztlich die Aktienkurse von Unternehmen in den kommenden Monaten entwickeln werden. In diese Schätzungen fließen die Prognosen all der Finanzanalysten ein, die das betreffende Unternehmen für Investmentbanken beobachten. In eine Konsensschätzung fließen daher oft Dutzende von Einzelprognosen ein. So werden extreme Einschätzungen einzelner Analysten „geglättet“.

„Im Jahr 2023 haben wir dieses Prinzip mit unserem Meta-Rating erstmals auf deutsche Lebensversicherer übertragen. Unser Ziel war, herauszufinden, welche Versicherer bei renommierten Ratingagenturen im Schnitt am besten abschneiden“, erläutert Metzler.

Aber weshalb ist solch ein Meta-Rating wichtig? „Nun, wer eine Lebensversicherung abschließt, bindet sich meist über Jahrzehnte an einen Anbieter“, so der Versicherungsexperte. „Da sollte man vor Abschluss so gut wie möglich ermitteln, welche Lebensversicherer von den verschiedensten Versicherungsexperten als die Besten am Markt eingeschätzt werden. Dabei kann unser ,Rating der Ratings‘ eine wertvolle Hilfe sein.“

Die Methode

Und wie funktioniert Metzlers Meta-Rating? „Wir fassen für unser Meta-Rating mehrere Ratings oder Teilbereiche von Ratings zu einem einzigen Wert zusammen. Dies kann durch verschiedene Methoden geschehen“, sagt Experte Metzler. „Eine gängige Methode ist die Ermittlung des arithmetischen Mittelwerts aus allen Ratings.“ Dafür werden alle Benotungen zuerst addiert und dann das Ergebnis der Addition durch die Anzahl der Benotungen dividiert.

Angenommen ein Produkt wurde fünfmal bewertet und erhielt dabei die Noten 4, 3, 2, 3 und 4. Dann ist die durchschnittliche Bewertung 3,2. Rechenweg: (4+3+2+3+4)/5 = 16/5 = 3,2.

„Zudem können einzelne Ratings auch stärker oder schwächer gewichtet werden“, weiß Metzler. „Um möglichst neutral zu bleiben, gewichten wir dagegen die Ratings unabhängig vom jeweiligen Anbieter und von der Ratingart alle gleich stark.“ Übrigens: Inzwischen werden bei aggregierten Ratings auch immer häufiger selbstlernende Algorithmen eingesetzt, um die Ergebnisse der aggregierten Ratings stetig zu verfeinern.

Die Grundgesamtheit

Metzler Ratings hat für sein „Rating der Ratings“ alle in Deutschland aktiven Lebensversicherer ermittelt, die von den drei in Deutschland führenden Produktrating-Agenturen in allen drei Schichten der Lebensversicherung (Rürup- und Riester-Rente, betriebliche und private Altersvorsorge) bewertet wurden und zudem mindestens ein Finanzstärke- sowie ein Service-Rating aufweisen können. Diese Vorgaben erfüllten in diesem Jahr exakt 27 Lebensversicherer.

Alle von Metzler für das aggregierte Rating verwendeten Ratings der einzelnen Ratingagenturen sind auf den Webseiten der jeweiligen Ratinganbieter öffentlich zugänglich. Auf eine Gewichtung der einzelnen Ratings oder der Ratinganbieter wurde bei der Erstellung des Metzler Meta-Ratings (MMR) bewusst verzichtet.

Die Ergebnisse: Finanzstärke

In Sachen Finanzstärke hat Metzler Ratings auf Ratings von Assekurata, S&P, Fitch sowie eigene Qualitätsratings zurückgegriffen und dergestalt aggregiert, dass immer nur das beste Rating aller Agenturen bei der Finanzstärke für die jeweiligen Versicherer in der Note berücksichtigt wurde.

Dabei schnitten Generali Deutschland, Hannoversche und WWK jeweils mit aggregierten Finanzstärke-Ratings von 1,0 am besten ab, gefolgt von zehn Versicherern mit der Finanzstärke-Note 2,0. Darunter auch Marktführer Allianz. Der Noten-Durchschnitt über alle 27 betrachteten Gesellschaften betrug 2,33.

Die Ergebnisse: Produktqualität

Bei den Produktratings wurden auf Ratings der drei renommiertesten Ratingagenturen für Lebensversicherungsprodukte – Franke & Bornberg (F&B), Ascore und Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) –zurückgegriffen, da diese eine breite Abdeckung an Ratings über alle drei Schichten der Altersvorsorge (gesetzliche Schicht – hier also Rürup-Rente –, betriebliche und private Schicht) sicherstellen.

Dafür wurden in einem ersten Schritt für jeden Lebensversicherer die besten Produktratings von jeder der drei Agenturen in jeder Schicht zu Teilergebnissen zusammengefasst. Diese drei Teilergebnisse – in die auch einfloss, ob in der jeweiligen Schicht überhaupt Ratings vorlagen – wurden dann zum einem Produktrating über alle drei Schichten gebündelt.

Bei den gebündelten Produktratings schnitt die Continentale mit einer Bewertung von 1,33 am besten ab, gefolgt von Stuttgarter und LV 1871 mit jeweils 1,44. Der Durchschnitt der Produktratings über alle beobachteten Gesellschaften lag bei 2,31.

Die Ergebnisse: Servicequalität

In Sachen Servicequalität gab es auch in diesem Jahr nur einen Anbieter, der alle 27 hier betrachteten Lebensversicherer mit eigenen Service-Ratings abdeckte: Service Value. In dessen Serviceratings schnitten insgesamt sieben Lebensversicherer mit Bestnote 1,0 ab: Allianz, Cosmos, Generali Deutschland, HUK-Coburg, LV 1871, LVM, und WWK. Der Durchschnitt der Serviceratings über alle beobachteten Gesellschaften lag bei 2,33.

Das Gesamtergebnis

(Download: Detaillierte Ergebnisse und Scorecards)

In einem weiteren Schritt hat Metzler Ratings dann die Teilratings zu Finanzstärke, Produkt- und Service-Qualität in einem Gesamtrating gebündelt, um den Lebensversicherer mit den besten Ratings insgesamt zu ermitteln. Auch dabei wurden alle drei Bereiche gleich gewichtet.

Insgesamt überzeugt im Metzler Meta-Rating (MMR) die WWK mit Werten von jeweils 1,00 bei den Finanzstärke- und den Service-Ratings. Bei der Produktratings kam sie mit einer Note von 1,78 punktgleich mit der Allianz auf den achten Platz. Dies ergab unterm Strich ein Gesamtrating von 1,26. Das sicherte der WWK auch im diesjährigen Meta-Rating von Metzler Ratings erneut den ersten Platz und als einzigem Lebensversicherer die Gesamtnote „Sehr Gut“. Mit der Note „Gut“ schafften es in die Top Five: die Allianz mit einem Rating von 1,59, die LV 1871 (1,81), die Nürnberger (1,85) und die Hannoversche mit 1,96.

Das Fazit

„Das von uns entwickelte Meta-Rating, also die Zusammenfassung der vielen verschiedenen Ratings für Lebensversicherer, macht es für interessierte Endkunden und Versicherungsvermittler relativ einfach, sich im dichten Gestrüpp der Lebensversicherungs-Ratings zurechtzufinden“, erläutert Marco Metzler, Geschäftsführer der Metzler Ratings GmbH. Kunden erkennen damit auf einen Blick die Qualität der Produkte und des Services sowie die Finanzstärke der einzelnen Gesellschaften. „Sie können ihre Entscheidungen ganz fundiert und ohne großen eigenen Aufwand auf der Basis der Ratings mehrerer renommierter Ratingagenturen treffen“, erklärt Marco Metzler. „Wer bei einem der top platzierten Versicherer unseres MMR Meta-Ratings abschließt, dürfte nichts falsch machen - und auch noch in ein paar Jahrzehnten mit seiner Wahl zufrieden sein.“